Im September 1947 gründete Wato ihre erste Pfadfinderinnengruppe in Bad Homburg. 70 Jahre später feierte sie mit ihren Ehemaligen im Café Molitor, von wo aus sie einst ihre Wanderungen in den Taunus und zu den Lagerplätzen starteten.
Immerhin 9 bzw. 10 Pfadfinderinnen der Gründungszeit feierten mit 26 weiteren Altpfadfindern und Gästen, als da waren Troll, Mareile, Star, Beate, Bütz, Hannelore, Corneta, Pott und Fink. Und zur Überraschung aller betrat eine Dame den Raum, stellte sich als „das Wichtel links neben Wato auf dem Foto von 1948 vor – Marita K. Die Bad Homburger Taunuszeitung hatte einen langen Bericht über die Geschichte von Wato und die Pfadfinderinnen, samt Foto am Feuer aus dem Tagebuch gedruckt. Sie hatte jenes Foto gesehen, sich wiedererkannt und stieß nach fast 70 Jahren wieder zu den Ehemaligen.
Wato eröffnete mit der Kerzenzeremonie die Feier. Mareile, aus der ersten Wichtelgruppe, umrahmte die Feierstunde mit musikalischen Einlagen auf irischer Harfe, Gemshorn und zweistimmiger Flöte der Irokesen-Indianer.
Mechtild Schmenger, Sprecherin der APG Hessen-Homburg, übereichte Wato eine Urkunde der Region West des VDAPG und Hannes Enzinger (Enzo) verlas die Grußworte von Helmut Reitberger, Vorsitzender des VDAPG. Im Abschluss überbrachte Herr Hetjes, Oberbürgermeister der Stadt Bad Homburg, persönlich die Grußworte der Stadt.
Wato`s Sohn, Asko, ließ die Gründungszeit an Beispielen Revue passieren, die er aus Wato`s Tagebuch entnahm und spiegelte damalige Erlebnisse in die heutige Zeit.
Eigentlicher Höhepunkt war jedoch der Film über die Pfadis aus dem Jahre 1949. Mareiles Vater hielt ihre Erlebnisse als Wichtel auf 16mm fest. Anschließend vertonten die Pfadis den Film beim Hessischen Rundfunk. Film und Schellackplatte befinden sich heute im Archiv der Jugendburg Ludwigsburg. Die digitale Kopie ließ die Erinnerung an alte Zeiten lebendig werden.
Beim gemütlichen Beisammensein berichtete Enzo über das Hilfsprojekt „Harambee“, für das am Nachmittag gesammelt wurde.
Für viele war es ein freudiges Wiedersehen nach 20 Jahren. Vieles hatten sich die Ehemaligen zu erzählen, doch der rege Austausch musste bereits um 18.00Uhr mit dem Abschlusskreis beendet werden. So kamen leider weder Troll – der plötzliche Hexenschuss verhinderte ihre rechtzeitige Ankunft – zu Worte, noch die aktiven Pfadfinder des VCP aus Bad Homburg mit Berichten über ihre Jugendarbeit in heutiger Zeit. Bedauerlich insofern, als Troll einst Wichtelhüterin war, die Gruppenleitung von Wato 1952 übernahm, sich später in Hamburg engagierte und über Jahre verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit des VDAPG war. Doch jene Erinnerungen sind nur verschoben auf das nächste Treffen der ehemaligen Bad Homburger Pfadis.
Resümierend war es ein schönes und interessantes Treffen, sowohl für einige neue Mitglieder in der Altpfadfindergilde als auch für jüngere und einige ehemalige Pfadis, die nun vielleicht in der Gilde Mitglied werden. Denn das Jubiläum der Ehemaligen zeigte, dass die Pfadfinderbewegung für alle Altersgruppen eine wertvolle Bereicherung ihres Lebens ist.
In diesem Sinne, Gut Pfad
Asko Krüger